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Freundschaft mit einem Spielverderber? Jutta Richter - Der Tag, als ich lernte die Spinnen zu zähmen
In einer schwachen Minute hat sie, die von Rainer nur Meechen genannt wird, ihm von der Kellerkatze erzählt. Die Eltern lachen sie immer nur aus, wenn sie nicht in den Keller gehen will, in dem dieses heimtückische Monster haust. Doch Rainer hat nicht gelacht, sondern dieses gefährliche Monster für immer vertrieben. Er weiß einfach Bescheid, was zu tun ist. Selbst Spinnen kann er zähmen. Nie wieder muss man sich vor ihnen gruseln. Ganz egal in welcher Zimmerecke sie gerade ihre Netze weben. Doch "wozu ist eigentlich ein Freund gut, den niemand leiden kann?" das fragt sich Meechen, als Rainer und Michael eine fürchterliche Schlägerei hatten und Michael unglücklich mit dem Kopf auf die Bordsteinkante schlägt. Ab jetzt wird Rainer von allen geschnitten. Und Meechen, seine Freundin, gehört plötzlich nicht mehr dazu. Sie ist eine "Dieda" geworden, mit der keiner mehr redet. "Der Tag als ich lernte die Spinnen zu zähmen" ist eine sensible, sehr realistische Geschichte einer Kinderfreundschaft, mitten aus dem Alltag gegriffen, ohne Happyend, doch mit allen Nöten und Sorgen, die es mit Freunden und Eltern in der Grundschule gibt. Jutta Richter, die bereits mit ihrer Erzählung "Der Hund mit dem gelben Herzen" für den Deutschen Jugendliteraturpreis 1998 nominiert war, hat erneut ein preisverdächtiges Kinderbuch vorgelegt. Ihre besondere Stärke ist die wunderbare Einfühlung und plastische Schilderung der Kinderwelt: "Ich wusste, dass alle Wörter noch eine zweite Bedeutung hatten. Eine Bedeutung, die wir Kinder nicht verstehen konnten, eine Bedeutung, die nur Erwachsene kannten. Sie sprachen eine Geheimsprache." Eine besondere Freundschaftsgeschichte, der viele (nicht nur kleine) Leser zu wünschen sind.
© manuela haselberger
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© 2.11-2000 by Manuela Haselberger Quelle: http://www.bookinist.de |