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Das falsche Leben Urs Widmer - Der Geliebte der Mutter geplante Auslieferung: 25.8.2000 / Titel im Literarischen Quartett: 18.8.2000 Es gibt sie die Augenblicke im Leben, die nicht mehr wiederholbar sind und in denen unbewusst eine falsche Entscheidung getroffen wird. Ein solch schwer wiegender Fehler ist der Mutter des Erzählers im neuen Roman des Schweizers Urs Widmer unterlaufen. In ihrer Jugend, kaum über zwanzig, lernt Clara den völlig von der Musik besessenen Dirigenten Edwin kennen und es ist für sie Liebe ab der ersten Note. Die beiden haben ein sporadisches Verhältnis miteinander und sie wird als Mädchen für alles Mitglied des Orchesters. Clara verkauft die Karten, schaut dass der Saal, in dem später das Konzert stattfindet, richtig geheizt ist, bezahlt die Rechnungen und organisiert die Konzertreisen. Ihr Verhältnis ist locker, nicht eng, die Musik steht immer an erster Stelle. Für Clara ist es unfassbar, als sie erfährt, dass Edwin geheiratet hat. "Alle scheinen von der Hochzeit gewusst zu haben, jede und jeder, seit Wochen. Für die Mutter, die beiläufig und Tage danach von dem herrlichen Fest hört, "Wo hast du denn gesteckt? Es war großartig!" -, war es, als habe der Blitz in sie eingeschlagen." Clara heiratet kurze Zeit später ebenfalls, doch seit Edwins Hochzeit läuft ihr Leben falsch. Sie fühlt sich nicht mehr zu Hause darin. Urs Widmer hat einen wunderbaren, leisen Roman über die schmerzvolle Biografie einer Frau geschrieben, der es nicht gegönnt war, frühzeitig und deutlich ihre eigenen Wünsche zu äußern. Urs Widmer - Der Geliebte der Mutter 2000, Zürich, Diogenes Verlag, 130 S., 16.90 € 2003, Zürich, Diogenes Verlag, 130 S., 8.90 € 2000, Universal Music, 4 CDs, 26.00 € Lieferbedingungen | ||
© by Manuela Haselberger rezensiert am 25.7.2000 Quelle: http://www.bookinist.de layout © Thomas Haselberger
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