Minette Walters:

In Flammen

Minette Walters:

Dunkle Kammern

Minette Walters:

Wellenbrecher

Das Echo klingt hohl
Minette Walters - Das Echo

Auch wenn alle bisher erschienen Romane von Minette Walters, wie der Klappentext wirbt, mit wichtigen internationalen Preisen ausgezeichnet wurden, so ist das noch lange nicht die Garantie dafür, daß ihr neuestes Buch "Das Echo" auch in diese Klasse fällt.

In einer sehr vornehmen Wohngegend Londons entdeckt die Architektin Amanda Powell eines Tages eine Leiche in ihrer Garage. Der Mann, ein Stadtstreicher, ist stark abgemagert und wird direkt neben ihrer gut gefüllten Tiefkühltruhe gefunden. Aus Schuldgefühlen heraus übernimmt Amanda die Kosten seiner Beerdigung. Nach einem halben Jahr taucht bei ihr der Journalist Michael Deacon auf, der einen Artikel über Obdachlose schreibt und unzählige Fragen stellt. Wie kam der Penner in diese für ihn so untypische Gegend? Kannte sie den Mann vielleicht? Je mehr Fragen Deacon stellt, um so obskurer wird die Geschichte des Toten. Sein Name war falsch, seine Finger waren so stark vernarbt, daß keine Identifizierung mittels Fingerabdrücken möglich war.

Minette Walters entwickelt aus dieser zunächst vielversprechenden Ausgangssituation leider keinen spannenden Psychothriller, sondern ihre Personen bleiben flach und hölzern und der Faden ihrer Story zieht sich zäh über mehr als 400 Seiten hin. Auch wenn sie versucht, mit eingestreuten Zeitungsnotizen und Polizeiprotokollen das Ganze etwas aufzulockern, ist ihre Mischung ein langweiliger, unbekömmlicher Brei, der sich am Ende als eine banale Angelegenheit entpuppt, die aus bekannten Krimi-Versatzstücken schlecht zusammengerührt ist.

Wer Minette Walters von ihrer guten Seite kennenlernen möchte, dem sei ihre " Bildhauerin" empfohlen.


Minette Walters - Das Echo
aus dem Englischen von Mechtild Sandberg-Ciletti

© 1997, München, Goldmann, 413 S., 21.45 EUR (HC)
© 1999, München, Goldmann, 413 S.,   8.00 EUR (TB)



© by Manuela Haselberger
rezensiert am 1998-01-18

Quelle: http://www.bookinist.de
layout © Thomas Haselberger