Bookinists Buchtipp zu


Die Erbschaft

von Connie Palmen
© 2001




Eine Liebe zum Tod
Connie Palmen - I. M. Ischa Meijer -
In Margine, In Memoriam

Für das Jahr 1995 schmieden die niederländische Autorin Connie Palmen und ihr Freund, der umstrittene Interviewer, Talkmaster und Journalist Ischa Meijer eine Menge Pläne. Die beiden kennen und lieben sich seit vier Jahren und im kommenden August soll endlich Hochzeit sein. Ganz in Weiß, so richtig romantisch. Dann wird Connie ihr zweites Buch mit dem Titel "Die Freundschaft" herausbringen und ab Herbst wollen sie mit "Faust" zusammen auf der Bühne stehen.

Doch es kommt alles ganz anders. Ischa Meijer stirbt überraschend an seinem zweiten Herzinfarkt im Februar 1995. Für Connie bricht ihre Welt in Stücke. "Ich sehe mich die Zeit, die Zukunft ohne Ischa nicht überstehen. Ich wußte nicht mal, daß Sekunden unterteilt werden können, aber jetzt weiß ich es, ich empfinde die Dauer der Zeit am eigenen Leib." Für sie beginnt erst viele Monate später die neue Zeitrechnung: Die Zeit ohne den geliebten Mann. "Es ist eine Erinnerung an meine eigene Person. Ich bestehe nicht nur aus dem Verlust Ischas. Ich bin mehr als das, was nicht mehr da ist, und dieses Mehr ist ein Körper, und dieser Körper hat Schmerzen."

Es sind ergreifende Passagen am Ende des Buches, mit denen Connie Palmen ihren Schmerz in Worte zu fassen versucht. Doch auch die Schilderung des Beginns ihrer Liebe, ihre unzähligen gemeinsamen Reisen in die USA, seine wöchentliche Kolumne, sind eine einzige Liebeserklärung an den verlorenen Menschen. Sie waren trotz aller Differenzen, den gegenseitigen Eifersüchteleien, die unter Autoren natürlich nicht ausblieben, ein wunderbares Paar. "Too much is not enough for me, Is."





Connie Palmen - I. M. Ischa Meijer -
In Margine, In Memoriam
Übersetzt von: Hanni Ehlers
Originaltitel: © 1998, "I. M."
1999, Zürich, Diogenes Verlag, 400 S.



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© by Manuela Haselberger
rezensiert am 1999-08-24

Quelle: http://www.bookinist.de
layout © Thomas Haselberger