Julie Parsons Rache kennt kein Gebot KRIMI Die beiden ersten Kriminalromane von Julie Parsons verkauften sich in Deutschland recht erfolgreich. Mit "Mary, Mary" gelang der heute in Irland lebenden Autorin ein furioser Start in der Krimi-Szene. "Die Insektenforscherin" war, wenn auch von der Handlung etwas vorhersehbar, nicht schlecht, doch "Rache kennt kein Gebot" ist ihr unumstritten bester Thriller. Die Personen sind komplex angeordnet, die Verstrickungen intelligent ineinander verschlungen, ohne dass die Auflösung am Ende allzu platt wird. |
Ingrid Noll Selige Witwen KRIMI
Es war eine erniedrigende Erkenntnis, daß mich Erik auf Irgendeine primitive Art anzog. Er war sowohl böse als auch klug, er quälte gern, sah gut aus, er war habgierig -
lauter Eigenschaften, die ich von Cora gut kannte. Im Gegensatz zu ihr war er mir aber keineswegs wohlgesonnen.
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Milan Kundera Die Unwissenheit ROMAN Auch in seinem Roman "Die Unwissenheit" arbeitet der tschechische Autor Milan Kundera, der seit vielen Jahren in Frankreich lebt und seine Bücher mittlerweile auf französisch verfasst, an seinem Thema: Das Leben im Exil. Selbstverständlich bezieht er die neuen politischen Verhältnisse OstEuropas mit ein, wenn seine Hauptpersonen erstmals, nachdem sie jahrelang im Ausland gelebt haben, die Rückkehr in die Heimat wagen. |
Russel Andrews Anonymus KRIMI
Erneut erwachte er schreiend. |
Polina Daschkowa Die leichten Schritte des Wahnsinns KRIMI
Höchst interessant und sehr differenziert beschreibt Polina Daschkowa den
russischen Alltag. |
Zeruya Shalev mann und frau ROMAN Im ersten Augenblick des Tages, noch bevor ich weiß, ob es kalt oder warm ist, gut oder schlecht, sehe ich die Arava vor mir, die Wüste zwischen dem Toten Meer und Eilat, mit ihren blassen Staubsträuchern, krumm wie verlassene Zelte. Nicht daß ich in der letzten Zeit dort gewesen wäre, aber er war es, erst gestern abend ist er von dort zurückgekommen, und jetzt macht er ein schmales, sandfarbenes Auge auf und sagt, sogar im Schlafsack in der Arava habe ich besser geschlafen als hier, mit dir. Sein Atem riecht wie ein alter Schuh, und ich drehe den Kopf zur anderen Seite, zu dem platten Gesicht des Weckers, der gerade anfängt zu rasseln, und er faucht, wie oft habe ich dir schon gesagt, du sollst den Wecker in Nogas Zimmer stellen, und ich richte mich mit einem Ruck auf, Sonnenflecken tanzen mir vor den Augen, wieso denn, Udi, sie ist doch noch ein Kind, wir müssen sie wecken, nicht sie uns. Wieso bist du dir immer so sicher, daß du weißt, wie etwas gemacht werden soll, sagt er gereizt, wann verstehst du endlich, daß keiner immer alles wissen kann, und da ist auch schon ihre Stimme zu hören, zögernd, sie springt über die Hefte, die auf dem Teppich liegen, über die Bücherstapel, Papa? |