Bookinists Buchtipp
zu den aktuellen Buchtippszurück

---

... hier nun die älteren Buchbesprechungen in ihrer chronologischen Ordnung
... sollten Sie lieber eine alphabetische Liste der Autoren vorziehen
... klicken Sie auf Autorenindex

---

(28.3.2003 / Biografie)

Abini Zöllner - Schokoladenkind Als man ihr die gewünschte Lehrstelle verweigert, weil der Vater Ausländer ist, wird Abinis Entwicklung zur sozialistischen Persönlichkeit jäh gestoppt. Von da an läuft nichts mehr nach Plan: sie lernt Friseurin, tanzt mit 17 im Friedrichstadtpalast und heiratet den Rocksänger Dirk Zöllner... Mit viel Humor und souveräner Offenheit erzählt die Autorin ihr ungewöhnliches Leben.

(25.3.2003 / Sachbuch)

Amal Rifa'i, Odelia Ainbinder mit Sylke Tempel - Wir wollen beide hier leben Der gravierende Unterschied der beiden jungen Frauen ist fundamental: Amal ist Palästinenserin und jordanische Staatsbürgerin, Odelia ist Israelin. Der zukünftige Lebensweg der beiden unterscheidet sich ebenso gründlich. Odelia wird nach ihrem sozialen Jahr zur Armee gehen, Amal hat vor zu heiraten. In ihren unterschiedlichen persönlichen Standpunkten lässt sich der ganze politische Konflikt in Israel ablesen. Beide Frauen sind davon überzeugt, da sie in Israel bzw. Palästina geboren wurden, ein Recht auf ihre Heimat zu haben. Allerdings gehen sie in ihrer gegenseitigen Toleranz und in ihrem Bemühen um Verständnis viel weiter, als es den meisten Politikern im Augenblick im Nahen Osten möglich ist.

(23.3.2003 /Sachbuch)

Jürgen W. Möllemann - Klartext. Für Deutschland Hier musste sich ein Mann Luft machen, das spürt man deutlich, und er redet wie schon im Titel seiner Abrechnung angekündigt "Klartext". In stakkatohaften, hämmernden Sätzen packt Jürgen W. Möllemann alles auf den Tisch, was er längst einmal sagen wollte. Hier musste sich ein Mann Luft machen, das spürt man deutlich, und er redet wie schon im Titel seiner Abrechnung angekündigt "Klartext". In stakkatohaften, hämmernden Sätzen packt Jürgen W. Möllemann alles auf den Tisch, was er längst einmal sagen wollte. »Vor allem aber: Wagt nicht, uns vorzuschreiben, was wir denken und sagen dürfen. Wir sind das Volk. Ihr sollt uns repräsentieren, nicht kommandieren. Denn ihr lebt von unserem Geld, nicht wir von euerem!« ... hoffentlich weiß Mölli, was er da sagt ....

(22.3.2003 / Belletristik)
Ildikó von Kürthy - Freizeichen »Ich kann nicht verhindern, dass ich älter werde, aber Ich kann verhindern, dass ich mich dabei langweile« Das ist das Credo von Bella, der Hauptfigur - und schon geht´s los ... sie sollte sich eigentlich zwischen zwei Mänern entscheiden ---

(20.3.2003 / Belletristik)

Anita Shreve - Der einzige Kuss An einem warmen Junitag 1929 heiraten Honora, gerade zwanzig Jahre alt und Sexton, der sein Geld als Handelsvertreter für Schreibmaschinen verdient. Die beiden ziehen in ein seit langem unbewohntes Haus an der Ostküste. Ihr Glück wird erheblich getrübt, als Sexton nach dem Zusammenbruch der Wall Street seinen Job verliert und mit der neuen Situation überhaupt nicht fertig wird. Als Arbeiter in einer Textilfabrik wollte er nie sein Geld verdienen. Ein Unterhaltungsroman, der so vielfältig schillert, wie die bunten Glasscherben, die Honora bei ihren Strandspaziergängen sammelt.

(19.3.2003 / Sachbuch)

Emmanuel Todd - Weltmacht USA - Ein Nachruf Mit seiner messerscharfen Analyse "Weltmacht USA - Ein Nachruf" geht der französische Historiker Emmanuel Todd den Schwächen der Weltmacht USA auf den Grund. Nicht nur in Frankreich stand der Titel sofort nach Erscheinen monatelang auf den Bestsellerlisten, auch die deutschen Buch - Charts erobert er im Sturm und entwickelt sich zu einem der meistdiskutierten politischen Bücher. Todd ist ein brillanter Analytiker und seine schlüssigen Nachweise zum Wiedererstarken Russlands, seine Interpretationen von Wirtschaftsdaten, Alphabetisierungsgrad und Geburtenraten bzw. Säuglingssterblichkeit sprechen eine eindeutige Sprache - der heute vielzitierte Spruch von der einzig verbliebenen Supermacht der Erde - möglicherweise ist er schneller Geschichte als man sich vorstellen kann. Todd hat immerhin den Zusammenbruch der UdSSR auch bereits 1976 prognostiziert.

(15.3.2003 / Belletristik)

Muriel Barbery - Die letzte Delikatesse Der "größte Gastronomiekritiker der Welt", so nennt er sich zumindest selbst, liegt im Sterben und keine Medizin kann ihm mehr helfen. Noch nicht einmal eine Mahlzeit. Während die Stunden verrinnen, lässt er sein Leben in Gedanken Revue passieren. Er denkt an die unzähligen Genüsse, die er sich gegönnt hat und bleibt letztlich an so einfachen Delikatessen wie einem frisch gebackenen Brot hängen. Findet er den ultimativen Geschmack tatsächlich noch, den allerletzten? Vielleicht sogar im Supermarkt - Regal? (Wenn Sie allerdings nicht wissen, was Chouquettes sind, dann sollten Sie das Buch besser nicht lesen.)

(12.3.2003 / Audiobook) Hörprobe

Hörprobe

Stephen King - L.T.s Theorie der Kuscheltiere Der Schauspieler Ulrich Pleitgen liest Stephen Kings Hörbuch "L.T.s Theorie der Kuscheltiere" in ungekürzter Fassung und sein leiser Humor erweist sich als ideal für die absurden Situationen im Ehealltag, die für die Beteiligten (L.T. und Lubelle) natürlich überhaupt nicht komisch sind. Sein Stimmenwechsel zwischen den Ehepartnern, L.T. cool und nüchtern, Lulubelle mit leicht hysterischem Einschlag, ist einfach hörenswert. ... und dabei begann alles ganz harmlos mit Geburtstagsgeschenken in Form eines Hundes und einer Katze ... aber das hat´s eben in sich!

(9.3.2003 / Krimi)

Fred Vargas - Fliehe weit und schnell Das Szenario mit dem die französische Krimiautorin Fred Vargas ihre Leser überrascht, ist beängstigend und leider obendrein noch sehr aktuell. Ein anonymer Absender kündigt an, dass es schon sehr bald Tote in Paris geben wird: Menschen, die an der Pest sterben sollen. Der Roman von Fred Vargas ist ungeheuer weitläufig angelegt, mit seinen Spekulationen über die mittelalterliche Pest. Mit aller Wucht strebt er einem Zentrum zu, das letztlich in einer ganz anderen Richtung liegt, als zunächst vermutet. Krimileser, die Lust auf eine gar nicht so unwahrscheinliche Geschichte mit absolut skurrilen Personen haben: Bitte hier zugreifen.

(8.3.2003 / Belletristik)

Diana Gabaldon - Die geliehene Zeit Nach zwanzig Jahren kehrt die Ärztin Claire Randall wieder an den Ort zurück, an dem ihr Abenteuer 1945 begann: der Steinkreis auf dem Craigh na Dun. Ihr Mann, der Historiker Dr. Franklin W. Randall ist in der Zwischenzeit gestorben und es drängt sie herauszufinden, was aus ihrem Ehemann aus der Vergangenheit, James Fraser, geworden ist. Hat er die Schlacht auf dem Feld von Culloden überlebt? Claire nimmt eine Liste von Namen im Gepäck mit Für alle Fans von Diana Gabaldon wird der zweite Band ihrer großen Schottland - Saga, "Die geliehene Zeit", neu als Sonderausgabe aufgelegt - in schöner Ausstattung und zu einem attraktiven Preis.

(7.3.2003 / Biografie)

Inge und Walter Jens - Frau Thomas Mann Wer ist die Frau an seiner Seite, die ihn in seinem Schaffen mehr als fünfzig Jahre begleitete und sich nicht als Katia Mann, sondern gern als "Frau Thomas Mann" vorstellte? Katharina Pringsheim widmen Inge und Walter Jens ein ganzes Buch. Aus unzähligen, bisher unveröffentlichten Briefen, die sie in mehr als vier Jahren aus einer Vielzahl von Archiven zusammengetragen haben, rekonstruieren sie die Biografie einer Frau Eines drückt das Buch ganz deutlich aus: Zu keinem Zeitpunkt geht es darum, die so sorgsam Porträtierte bloßzustellen. Dezent nähern Inge und Walter Jens sich ihr, denn Katias Briefwechsel war niemals für die Öffentlichkeit bestimmt.

(5.3.2003 / Sachbuch)
Günter de Bruyn - Unter den Linden Die Geschichte einer Straße. De Bruyn recherchiert den Werdegang einer Prachtallee- ihrer Bauten, ihrer Historie, ihrer berühmten Spaziergänger, ihrer Paraden, ihrer Irrtümer, ihrer Monumente, Denkmäler .... . Hier atmet man Hauptstadt - Berlin, als die Linden zum Zentrum wurden.

(5.3.2003 / Audiobook)

Virginia Woolf - Mrs. Dalloway An einem Junitag im Jahre 1923 schlendert Clarissa Dalloway durch die Straßen Londons. Sie ist dabei, für ihre Abendgesellschaft noch Blumen zu besorgen. Es wird einer ihrer berühmten Empfänge. Dieser einzige Tag ist das äußere Gerüst der Handlung von Virginia Woolfs Roman "Mrs. Dalloway". Angela Winkler lässt sich sehr viel Zeit beim Vorlesen dieser Audiobook-Produktion. Sanft modelliert sie die einzelnen Personen, in einem ruhigen, langsamen Tonfall, der mit häufigen Pausen angereichert dem Zuhörer erlaubt, den ständig strömenden Gedankengängen zu folgen.

(4.3.2003 / Belletristik)

Karine Tuil - Schaumhochzeit Die ärgsten Feinde unserer persönlichen Freiheit sind immer wir selbst. Emma ist dreißig und führt ein einigermaßen selbständiges Leben als junge Frau. Ihren Lebensunterhalt verdient sie als Lektorin in einem kleinen Verlag für erotische Literatur und ihre Freizeit teilt sie mit Jules, einem verheirateten Börsianer. So weit ist alles in Ordnung, wenn da nur nicht Emmas Mutter Nina wäre. Ein witziger und frecher Frauenroman mit einem überraschenden Ende, das keine Tochter kalt lassen wird.

(2.3.2003 / Belletristik)

Dieter Breuers - Die glühende Krone Für die Staufer stehen Namen wie Friedrich I. (1050 - 1105), Friedrich I. Barbarossa, Heinrich VI., Friedrich II., Konrad IV. und Konradin (1252 - 1268), der letzte Staufer. Zweihundert Jahre Aufstieg, Glanz und Niedergang . Breuers ist mit seinem Buch über die Dynastie der Staufer gelungen, was gerne viele Autoren historischer Romane beherrschen würden: Ein akribisch recherchiertes Sachbuch mit unterhaltendem Roman zu verbinden. Wer nach der Lektüre seines Buches sagt, das Geschichte eigentlich langweilig ist, dem ist nicht zu helfen.

(1.3.2003 / Hörbuch)

Gustave Flaubert - Ein schlichtes Gemüt Es ist das Hausmädchen Félicité, das Gustave Flaubert in seiner kurzen Erzählung "Ein schlichtes Gemüt", erschienen im Jahre 1877, in den Mittelpunkt stellt. Félicité, nun fünfzig Jahre alt, ist die ideale Dienstmagd. Doch auch Félicité war jung und hatte damals eine sehr traurige Liebesgeschichte .... Harry Rowohlt, einer der besten deutschsprachigen Vorleser, gibt diesem Klassiker des 19. Jahrhunderts mit seinem eloquenten Vortrag den letzten Schliff

(1.3.2003 / Audiobook)
Karl Valentin - Semmelknödel Heißt es nun Semmelknödel oder doch Semmelnknödeln, sowie Karl Valentin dies vehement befürwortet, denn schließlich macht kein Mensch aus nur einer einzigen Semmel mehrere Semmelknödel?

(27.2.2003 / Autobiografie)

Joni Rodgers - Kahl im Land der Lockenwickler Das Buch "Kahl im Land der Lockenwickler" der Amerikanerin Joni Rodgers ist ein autobiografischer Bericht über ihre Krebserkrankung. Bevor in ihrem Leben das Wort "Krebs" eine Rolle zu spielen beginnt, gehört Joni zu den Frauen, die unbeschwert in den Tag hineinleben, in der Annahme, unendlich Zeit für sich und ihre Nächsten zu haben. Joni Rodgers beschönigt nichts, aber trotzdem macht sie Mut, sich von der gefürchteten Krankheit Krebs nicht unterkriegen zu lassen - zumindest nicht ohne noch schnell einen Witz zu erzählen.

(26.2.2003 / Belletristik)

Sebastian Faulks - Die Traumtänzer Mit ihnen hat es das Leben gut gemeint: Mary unterstützt ihren erfolgreichen Mann Charlie in allen Lebenslagen. Als Gastgeberin ist sie perfekt. Ihre charmanten Abendeinladungen im diplomatischen Dienst sind legendär in Washington. Amerika ist im Augenblick, zu Beginn der sechziger Jahre, im Wahlkampf zwischen John F. Kennedy und Richard Nixon. Dieses Buch ist ein leiser Roman, in dem sich das Unglück schweigend, auf leisen Sohlen nähert, sich perfide hinter der Maske des Glücks versteckt und dann doch in seiner ganzen Tragweite nicht zu leugnen ist. Kein Roman zum schnellen Verzehr, doch umso nachhaltig sättigend in seiner Wirkung.

(24.2.2003 / Belletristik)

Emma McLaughlin, Nicola Kraus - Die Tagebücher einer Nanny Mit dem Roman "Die Tagebücher einer Nanny" geben die beiden Autorinnen Emma McLaughlin und Nicola Kraus ihren Einstand in der Sparte der witzigen Unterhaltungsromane. Nanny ist er ein Fulltime-Job mit mörderischem Einsatz. Er zeigt sehr gut die Sklavenmentalität dieses Jobs und gibt einen hervorragenden Einblick in das Leben von Kindern der Upper-Class in den USA. Der Roman ist wie geschaffen für die Leinwand und so sind die Filmrechte bereits verkauft. In der Hauptrolle ist Julia Roberts im Gespräch - darauf darf man gespannt sein.

(23.2.2003 / Krimi)     Inspektor - Ochajon - Kriminalroman

Batya Gur - Denn die Seele ist in deiner Hand Als Inspektor Ochajon von der Polizei in Jerusalem zu einer weiblichen Leiche auf dem Dachboden eines verfallenen Wohnhauses in der Bethlehemstraße gerufen wird, ahnt er noch nicht, dass er bei diesem Fall nach dreißig Jahren seiner alten Jugendliebe wieder begegnen würde. Wer Batya Gur bereits kennt, weiß, dass ihre Inspektor - Ochajon - Krimis allesamt hervorragend sind. Niemals begnügt sich die israelische Autorin nur mit einer guten Story, sie benutzt diese lediglich als Zierrat, zur Unterhaltung des Lesers. Ihre Krimis erzählen ungemein viel über das gegenwärtige Leben in Israel.

(23.2.2003 / Sachbuch)

Daniel Goeudevert - Wie Gott in Deutschland In seinem Buch »Wie Gott in Deutschland«, betrachtet Goeudevert die Deutschen ganz genau und versucht dem Rätsel auf die Spur zu kommen, warum »unter Deutschen« alles so schwer wiegt und den meisten Ausländern zu Deutschland sofort Stichworte wie Zäune, Verbotsschilder und geschützte Grünanlagen einfallen? Eine kurzweilige Lektüre mit Tiefgang, leicht serviert.

(18.2.2003 / Belletristik)

Marianne Fredriksson - Geliebte Tochter Gleich der erste Satz schafft Klarheit: "Sie war nach Norden unterwegs, um ihrer Mutter mitzuteilen, dass sie ein Kind zur Welt bringen werde, aber nicht die Absicht habe, zu heiraten." Marianne Fredriksson schreibt wie gewohnt mit sehr viel Herz und Sensibilität. Sie enwickelt für ihre Frauenfiguren eine große Zuneigung, die sich auf den Leser überträgt. Alle Liebhaberinnen von "Hannas Töchter" werden "Geliebte Tochter" ebenso verschlingen.

(15.2.2003 /Sachbuch)

Katrin Gebhardt (Hg.) - Frauen/Männer und was Männer/Frauen von ihnen halten Eine wunderschöne Venus auf rotem Cover ziert die Buchhälfte der Frauen. Zu Themen wie zum Beispiel "der schöne Schein" oder "ihr geistiges Potenzial" sind eine Fülle von Aphorismen aus der Antike bis zur Gegenwart gesammelt. Zu Wort kommen Ephraim Kishon, Jorge Luis Borges, Demokrit, aber auch Karlheinz Böhm, Picasso oder Honoré de Balzac. Ein wunderbarer Tipp für frisch Verliebte, die noch nach dem richtigen Präsent suchen. Schließlich ist es gar nicht so unwichtig, dass man über die gleichen Dinge lachen kann.

(15.2.2003 / Belletristik)     FANTASY Zyklus Band 1/6

Sara Douglass - Die Sternenbraut Das Volk der Achariten wird aus dem Norden von aggressiven Wesen angegriffen und der Seneschall, der Vorsteher der religiösen Bruderschaft, schickt seine Armee aus, diese Feinde zu bekämpfen. Axis, er ist der Anführer, macht sich mit seinen Truppen auf den Weg. Der Piper Verlag legt in seinem Programm einen neuen Schwerpunkt auf die Fantasy Literatur und die Australierin Sara Douglass gehört mit ihrer auf sechs Bände angelegten Saga "Unter dem Weltenbaum" mit ihrem Roman "Die Sternenbraut" zu den ersten veröffentlichten Titeln. "Die Sternenbraut" beginnt schnell ein eigenes Tempo zu entwickeln und dadurch, dass die Personen nicht eindimensional gut und böse, sondern durchaus vielschichtig sind und ihre Rollen wechseln, verfällt der Leser immer mehr dem Sog der spannenden Handlung.

(14.2.2003 / Jugendroman)

Flavia Bujor - Das Orakel von Oonagh Flavia Bujor gehört sicher zu den jüngsten Autorinnen Frankreichs. Sie war gerade zwölf Jahre alt, als sie begann ihren Roman "Das Orakel von Oonagh" zu schreiben. Ein Jahr später verfasste sie die letzten Seiten und nachdem ihre Klassenkameradinnen, denen sie ihre Abenteuergeschichte häppchenweise zu lesen gab "Das Orakel von Oonagh" ist eine Mischung aus Märchen und Fantasy - Roman. Drei Mädchen, Jade, Ambre und Opale erhalten an ihrem vierzehnten Geburtstag jeweils einen geheimnisvollen Stein, passend zu ihrem Namen. Zusammen besitzen sie mit dieser Gabe übernatürliche Kräfte und es gilt, eine große Aufgabe zu meistern.

(13.2.2003 / Belletristik)

Eran Kroband - Kleine Feder Mc Abony Nachdem sein Dorf zerstört war, trieb es den Jungen nach einer langen einsamen Wanderung durch die Wildnis in die Zivilisation. Und hier trifft er auf den sehr verständnisvollen Sheriff George und dessen Frau. Zunächst sind die beiden über die etwas gespreizte Ausdruckweise des Jungen erstaunt, auch dass er Telefon und Fernsehen nicht kennt, wundert sie. Aber "Kleine Feder" lernt schnell. "Kleine Feder McAbony" von Eran Kroband ist ein modernes Märchen, das ein wenig an "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint - Exupéry erinnert.

(12.2.2003 / Sachbuch)

Marion Gräfin Dönhoff - Was mir wichtig war Am lebendigsten und eindringlichsten sind die Gespräche, die die beiden Herausgeber noch kurz vor ihrem Tod mit Marion Gräfin von Dönhoff führen konnten. Es geht um große Themen: Staatsform und Gesellschaft, der Mensch und die Religion sowie Gleichheit und Freiheit? Marion Gräfin Dönhoff, eine Frau, die mit ihrem Handeln und Denken Maßstäbe setzte, starb am 11. März 2002. Was bleibt, sind die Gedanken der Grande Dame.

(10.2.2003 / Belletristik)     Booker Price 2002

Yann Martel - Schiffbruch mit Tiger Y. Martel schreibt selbst:»Ich weiß, was Sie wollen. Sie wollen eine Geschichte, die Sie nicht überrascht. Eine, die Ihnen bestätigt, was Sie schon wissen. Eine, die Sie nicht weiter und nicht tiefer blicken lässt, eine, die Sie nicht mit neuen Augen betrachten müssen. Sie wollen eine zweidimensionale Geschichte. Eine leblose Geschichte. Die Dürre der Wirklichkeit, in der keine Saat aufgeht. « Gleichgültig, welche Bücher Sie bisher gelesen haben, eine solche Geschichte war garantiert noch nicht dabei. Und wenn Sie´s jetzt nicht glauben wollen, dass man 227 Tage zusammen mit einem Tiger auf einem Rettungsboot überleben kann, dann können Sie´s hier schwarz auf weiß lesen. Dafür hat der Kanadier Yann Martel 2002 auch den begehrten Booker Price erhalten.

(10.2.2003 / Sachbuch)

Jürgen Todenhöfer - Wer weint schon um Abdul und Tanyana? In sehr eindringlichen Worten schildert er die Situation in Afghanistan und dem Irak und wendet sich vehement gegen einen Krieg. Seine Argumente sind äußerst stichhaltig. Überzeugend weist er nach, dass es für Amerika nicht darum geht, eine Diktatur zu stürzten, sondern dass im Fall des Irak das Ziel eindeutig in den reichen Ölvorkommen zu sehen ist. Das Fazit von Jürgen Todenhöfer: "Wir werden unsere Freiheit, unseren Wohlstand und unseren Frieden nur bewahren können, wenn wir in Gerechtigkeit genauso viel investieren wie in Waffen. Davon sind wir weit entfernt." Im Moment stehen wir direkt vor einem neuen Krieg. Ein Buch, das nicht mit deutlichen Worten spart und Klartext redet.

(9.2.2003 / Belletristik)

Henning Mankell - Tea - Bag Ein neuer Mankell? Da schlagen die Herzen der Leser sofort höher, auch wenn der schwedische Bestseller - Autor diesmal keinen Krimi vorlegt. Doch was sind schon Wallander und Co gegen die berührende Geschichte dreier Flüchtlingsmädchen: Tea-bag, Leyla und Tanja, halten sich illegal in Schweden auf und verspüren keinen größeren Wunsch, als schreiben zu lernen; und das am besten von einem richtigen Experten: dem Lyriker Jesper Humlin. Ihre jeweiligen Geschichten bilden den Kern dieses großartigen, dialogreichen Romans, der zum einen die Einwandererproblematik unsere Gegenwart abbildet und zum anderen, die Eitelkeiten des Literaturbetriebs auf die Schippe nimmt.

(9.2.2003 / Belletristik)

Anthony Bourdain - Ein Küchenchef reist um die Welt. Zusammen mit einem Kamerateam geht er auf Reisen, immer auf der Suche nach dem besonderen Kick, der perfekten Mahlzeit. "Ich wollte in einem schmuddeligen Baumwollanzug durch die Welt wandern und schlimme Sachen erleben. Ich wollte Abenteuer." In Portugal ist er bei der mittelalterlichen Schlachtung eines Schweins dabei und feiert danach mit den Dorfbewohnern bei caldo verde, einer Kohlsuppe, die einem opulenten Mahl vorausgeht. Das absolute Highlight genießt er in Japan bei einem exzellenten Sushi-Koch.

(7.2.2003 / Krimi)

Russell Andrews - Icarus Bereits der erste Thriller von Russell Andrews "Anonymus" zählt zur erstklassigen Krimikost. Wobei es sich übrigens beim Autorennamen um ein Pseudonym handelt .... Geschickt variiert er die Charaktere seiner Hauptpersonen, fügt Ereignisse in der Vergangenheit ein, die die jeweils beschriebene Handlungen in einem völlig neuen Licht erscheinen lassen. Das Ganze ist klug zusammengesetzt, lässt aber im Vergleich zu "Anonymus" ein klein wenig Spannung vermissen;

(4.2.2003 / Belletristik)

Sophie Dahl & Annie Morris - Der Mann mit den tanzenden Augen Auf einer großen Party, als sie alleine im Garten steht, lernt die junge Frau mit dem männlichen Namen Pierre, den Mann ihrer Träume kennen. Wie sie das sofort wusste? Ganz einfach. Ein Blick in die Augen genügt und "Pierre und ihr Mann mit den tanzenden Augen (denn so taufte sie ihn) glitten davon in die Nacht. " Falls Sie so eine Geschichte auch kennen, wäre es doch gelegentlich wieder einmal ganz nett, den anderen an dieses phänomenale Ereignis in der gemeinsamen Vergangenheit zu erinnern. Trau Dich! In 10 Tagen ist Valentinstag.

(2.2.2003 / Belletristik)

Susanne Fröhlich - Frisch gemacht Die Mutter, Andrea Schnidt, schlägt sich tapfer mit allem herum, was sich einer Frau, die den Anspruch hat, neben der halbwegs richtigen Erziehung ihres Sprösslings auch noch berufstätig zu sein, täglich in den Weg stellt. In "Frisch gemacht" schildert sie die ersten Wochen und Jahre ihrer Tochter Claudia. "Meine Tochter ist zehn Wochen alt und ich bin zehn Jahre gealtert. Wenn das in dem Tempo weitergeht, bin ich in der Seniorenwohnanlage, bevor die Kleine ihren ersten Zahn hat." Ein wenig drängt sich auch der Vergleich mit Bestsellerautorin Hera Lind auf. Man hat diese Storys in den letzten Jahren zu häufig gelesen, als dass sie die Leserschaft vom Hocker reißen. Trotzallem - bleiben Sie aufrecht - KINDER SIND WAS TOLLES.

(31.1.2003 / Belletristik)

Siri Hustvedt - Was ich liebte "Wir hatten durchaus Sehnsucht nach anderen Menschen. Aber nicht nach neuen, sondern nach alten. Wir wollten uns so, wie wir gewesen waren, bevor Matthew starb, und nichts, was wir bis ans Ende unserer Tage taten, konnte diese Menschen zurückbringen." Siri Hustvedts Roman, der im ausgehenden 20. Jahrhundert spielt, lässt sich auf viele Arten lesen. Es ist ein Künstlerroman über die Fragen der unterschiedlichen Sichtweisen, des Erkennens und der Wahrnehmung. Der amerikanischen Schriftstellerin ist mit "Was ich liebte" ein ganz großer Wurf gelungen .

(29.1.2003 / Belletristik)

Jana Hensel - Zonenkinder Ja nu, wie war denn dette so in de DDäR, frihär ... »Die Wende traf uns wie ins Mark. Wir waren gerade zwölf, dreizehn, vierzehn oder fünfzehn Jahre alt. Sie fuhr uns in die Knochen und machte, dass sich alles um uns drehte. Wir waren zu jung, um zu verstehen, war vor sich ging, und zu alt, um wegzusehen, und wurden unserer Kindheitswelt entrissen, bevor wir wussten, dass es so etwas überhaupt gab.« In ihrem autobiografischen Bericht gibt Jana Hensel ihrer Generation eine Stimme und versucht in "Zonenkinder" ihre Kindheit in der DDR zu erinnern.

(28.1.2003 / Sachbuch)

Roger Willemsen - Deutschlandreise Seine Verkehrsmittel sind hauptsächlich die Bahn, der Bus und hin und wieder ein Taxi. Und seine Ziele sind Groß- und Kleinstädte Deutschlands. Der Autor Roger Willemsen fährt ... und fährt ... und fährt .... Er lauscht den Gesprächen in den zugigen Wartehäuschen der Bushaltestellen, spricht mit Pennern auf dem Bahnhofsvorplatz, nimmt an einer Abiturfeier teil und auch ein Besuch im Rotlicht - Milieu fehlt nicht.

(27.1.2003 / Belletristik)

Nicholas Sparks - Das Lächeln der Sterne Eigentlich wollte Adrienne, heute sechzig Jahre alt, ihren Kindern nie von den Tagen erzählen, in denen sie der Liebe begegnete. Immerhin war sie damals bereits geschieden und mit fünfundvierzig Jahren schaut man schon genau hin, wenn der Traummann vor der Tür steht. Nicholas Sparks bedient unsere Sehnsucht nach den großen Gefühlen. Da geht es um Liebe total, Romantik pur in Übergröße und natürlich den bittersüßen Schmerz am Ende - der gehört selbstverständlich mit dazu.

(26.1.2003 / Krimi - T O P T I T E L)

Jeffrey Deaver - Das Gesicht des Drachen Der neue Fall "Das Gesicht des Drachen" entlockte der Presse in Amerika und England gleich nach Erscheinen wahre Begeisterungs-Hymnen. Die "New York Times" titelt "notable book of the year" und die Londoner "Times" stellt Deaver das Prädikat aus "bester Autor psychologischer Thriller weit und breit." "Die Assistentin", verfilmt unter dem Titel "Der Knochenjäger" mit Denzel Washington und Angelina Jolie in den Hauptrollen, war schon sehr gut. Auch "Der Insektensammler" überzeugte durch seine Spannung, aber "Das Gesicht des Drachen" ist Spitzenklasse.

(25.1.2003 / Krimi)

Tom Clancy - Red Rabbit In Amerika führt Ronald Reagan einen vehementen Kreuzzug gegen "das Reich des Bösen" und in Russland zieht Juri Andropow, der KGB - Chef, an den Fäden der Macht. Als diesem ein Brief über seinen Geheimdienst in die Hände fällt, in dem Papst Johannes Paul II die Warschauer Regierung massiv unter Druck setzt, ist es für ihn Zeit zu handeln. Den meisten Lesern sind die geschichtlichen Zusammenhänge aus den Achtzigerjahren bekannt, Clancy aber zeigt, was hinter den Kulissen gespielt wird.

(20.1.2003 / Belletristik)

Elke Heidenreich, Bernd Schroeder - Rudernde Hunde Geschichten mitten aus dem Leben, Kleinode des Alltags, das sind sie alle, die neuen Erzählungen in dem Band "Rudernde Hunde" aus der Feder von Elke Heidenreich und ihrem Ehemann Bernd Schroeder. Ganz besonders lebt das Buch auch aus der Spannung heraus, dass hier die unterschiedlichen Sicht- und Schreibweisen von Mann und Frau zu Tage treten. Eine lohnende Lektüre, und die kurzen Geschichtendarin haben den Vorteil, dass man/frau auch bei wenig Zeit etwas GANZES gelesen hat.

(19.1.2003 / Belletristik)

Marc Levy - Wo bist du? Nach dem phänomenalen Erfolg mit seinem Roman "Solange du da bist", der von Steven Spielberg verfilmt wird, erweist sich Marc Levy auch in seinem neuen Buch "Wo bist du" als Spezialist für schwierige Liebesbeziehungen. Aber ... Etwas spannender wird es im zweiten Teil des Romans, wenn Mary, Philips Frau, um die Zuneigung des kleinen Mädchens kämpft, das plötzlich in ihrem Haus lebt. Doch auch hier geraten die Dialoge häufig zu süßlich.

(16.1.2003 / Belletristik)

Christopher Moore - Die Bibel nach Biff Sie kennen die Geschichte von Jesus Christus. Ganz !? Was ist mit seiner Jugend? Es ist ein Feuerwerk an witzigen Einfällen, Slapstick-Einlagen und lustigen Lausbuben-Geschichten, die Christopher Moore in seinem respektlosen Buch über Jesus und seine Zeit abfeuert. . Allein wenn der Erzähler Biff seine Klagelieder anstimmt, denkt man sofort, dass er ein sehr guter Kumpel von Michael Mittermaier sein müsste. Auf jeden Fall sollte er ihn unbedingt kennen lernen.

(8.1.2003 / Belletristik)

Francesca Marciano - Casa Rossa Mit ihrem Roman "Casa Rossa", das rote Haus, erzählt die gebürtige Italienerin Francesca Marciano eine breit aufgefächerte Familiengeschichte. Es ist ein richtiger Schmöker mit schillernden Figuren, die es dem Leser leicht machen, ein wenig ihr Leben zu teilen. Francesca Marciano nimmt ihre Leser mit in das Leben des 20. Jahrhunderts in Italien, es ist die Zeit der Roten Brigade und die Entführung und Ermordung Aldo Moros. Hass, Eifersucht und bedingungslose Liebe. Ein Roman zum Eintauchen.

(6.1.2003 / Krimi)

Kathy Reichs - Knochenlese Etwas Gutes haben Bücher: sie sind absolut geruchlos. Und im neuen Fall "Knochenlese" von Dr. Tempe Brennan erweist sich das als unschätzbarer Vorteil. Tempe beginnt ihre Arbeit damit, in einen zugeschütteten Brunnen zu steigen und aus der Tiefe die Überreste von dreiundzwanzig Menschen zu bergen. Zwischen den Skeletten findet sie Projektile, Patronenhülsen, sowie abgebrochene Klingen von Macheten. Diese Fundstücke sprechen ihre eigene Sprache. Die Schwierigkeiten häufen sich: Während der Arbeit am Brunnenschacht werden Mitarbeiter ihres Teams verfolgt und in eine Schießerei verwickelt ...

---

noch mehr Titel/Buchtipps aus der letzten Saison

Titel/Buchtipps aus der aktuellen Saison

zurück zur
Homepage von Bookinist

---